Auch wenn Sie nichts sagen, kommunizieren Sie. Über die Körpersprache teilen Sie Ihrer Umwelt jede Menge mit. Mimik und Gestik verraten, wie Sie sich fühlen und was Sie über andere denken – oft unbewusst. Wer aber das Instrument Körpersprache beherrscht, kann sich im Job Vorteile verschaffen.
In unserer heutigen Benimm-Lektion beschäftigen wir uns noch ein letztes Mal mit dem Thema Kommunikation. Es gilt nicht nur, die Regeln der mündlichen und schriftlichen Kommunikation zu beherrschen, auch nonverbal sollten Sie sich im Geschäftsleben kniggefest zeigen. Denn selbst wenn Sie nichts sagen, kommunizieren sie und während Sie schweigen, spricht Ihr Körper Bände. Verantwortlich dafür sind Mimik und Gestik, also das Mienenspiel, das alle sichtbaren Bewegungen der Gesichtsmuskulatur umfasst und die Bewegungen von Händen, Armen und Kopf, die Sie bewusst oder unbewusst in der Interaktion mit anderen Personen einsetzen.
Körpersprache als Lügendetektor
Idealer Weise unterstreichen Sie das Gesagte durch Ihre Mimik und Gestik. Bisweilen aber ist die Körpersprache verräterisch. Durch die Signale, die Sie unentwegt aussenden, kann ein geschultes Auge einschätzen, ob das, was Sie sagen, auch wirklich so gemeint ist. Die Körpersprache ist also eine Art Lügendetektor, den Sie aber mit ein bisschen Übung selbst steuern können.
Haltung & Gang
Im Job gibt es kaum eine Situation, in der Sie sich nicht nach Außen präsentieren. Sie stehen ständig unter Beobachtung der Mitarbeiter, Vorgesetzten und Kunden. Deshalb: Kopf hoch, Brust raus und Bauch rein! Eine aufrechte Haltung und ein dynamischer Gang verraten viel über Ihre Persönlichkeit. So signalisieren Sie Selbstsicherheit und Standfestigkeit – gepaart mit ruhigen Bewegungen wirken Sie überzeugend und kompetent. Vermeiden Sie hektische Gesten (Überforderung), einen nach hinten geneigten Kopf (Arroganz) und schlurfende Bewegungen (Desinteresse).
Händedruck & Distanz
Der Händedruck ist in der Regel der erste Körperkontakt zwischen zwei Menschen und entscheidet in nicht geringem Maße über Sympathie oder Antipathie. Ein gesundes Mittelmaß hat sich hierbei bewährt: nicht zu fest aber auch nicht zu lasch, nicht zu ausholend und nicht zu statisch. Ein kurzer fester Druck und ein marginales Auf und Ab ist das beste Rezept für den Händedruck. Achten Sie dabei darauf, die Distanzzone einzuhalten. Laut Knigge nennt man den Raum einer Armeslänge um eine Person herum „intime Distanzzone“, in den Sie nicht unkommentiert oder ohne Entschuldigung eindringen sollten.
Sitzhaltung
Auch im Sitzen gilt: Aufrecht bleiben. Wer sich breitbeinig in den Stuhl fläzt, wird weder Respekt noch Sympathie erzielen. Damen müssen darauf achten, im Sitzen die Knie geschlossen zu halten. Wer sich in aufrechter Haltung leicht nach vorne in Richtung des Gesprächspartners neigt, bekundet Interesse und Aufmerksamkeit. Achten Sie darauf, wenn Sie die Beine übereinander schlagen, den Oberkörper nicht von ihrem Gesprächspartner abzuwenden. Das signalisiert Abwehr. Sitzt er oder sie rechts von Ihnen, schlagen Sie das linke Bein über das rechte und umgekehrt. Sich frontal gegenüber zu sitzen, ist immer ungünstig und vermittelt Konfrontation. Keinesfalls sollten Sie Ihren Gesprächspartner bitten, vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen.
Blickkontakt & Lächeln
Wenn Sie sich mit jemandem unterhalten, schauen Sie ihm dabei in die Augen – nicht auf die Hände, den Bauch oder das Bild an der Wand hinter ihm. Ein entspannter Blickkontakt strahlt Selbstsicherheit und Interesse aus. Wer es nicht schafft, seinem Gegenüber in die Augen zu schauen, wirkt ängstlich und desinteressiert. Vergessen Sie das Lächeln nicht. Damit nehmen Sie andere Personen schnell für sich ein – vorausgesetzt Ihr Lächeln ist authentisch. Lächeln Sie, weil Sie sich wohlfühlen und ihrem Gegenüber freundlich gesinnt sind und nicht, weil es im Handbuch steht.
Arme & Hände
Hier ist weniger mehr. Gestikulieren Sie nicht wild sondern beschränken Sie sich auf minimale Bewegungen, die wichtige Aussagen unterstreichen sollen. Wenn Sie sich Knoten in die Finger machen und die Arme vor der Brust verschränken, ist das eine deutliche Abwehrhaltung. Legen Sie die Fingerspitzen pyramidenförmig aneinander, demonstrieren Sie Macht. Verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf, geben Sie sich als Platzhirsch aus. Und wandern beide in die Hosentasche, ist das Gespräch wohl bald beendet, weil Sie augenscheinlich kein Interesse haben. Offene, entspannte Arme und Hände hingegen signalisieren, dass auch Sie offen sind.
Quellen: www. knigge-rat.de, www.zehn.de